Digitale Volumentomographie beim Zahnarzt

CMD Problematik - DVT Aufnahme
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Einleitung

Bei der digitalen Volumentomographie (DVT) handelt es sich um ein Bildgebungsverfahren. Dieses bildet ein dreidimensionales Bild ab und nutzt Röntgenstrahlung zur Erstellung des Bildes. Ursprünglich wurde dieses Verfahren nur in der Zahnheilkunde angewandt, doch durch Optimierungen des Prozesses findet die DVT auch Anwendung in Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und in der Gesichtschirurgie.

Was ist eine DVT?

Die DVT ist, wie auch die MRT oder die CT, ein Bildgebungsverfahren, das Schnittbilder erzeugt. Bei der DVT wird ein 3D-Strahlenbündel und ein flächiger Detektor verwendet. Die Röntgenstrahlen werden ähnlich wie bei einem normalen Röntgengerät in einer Röntgenröhre erzeugt, werden durch einen Röntgenstrahler geleitet und gehen durch den zu untersuchenden Bereich des Körpers hindurch.

Nach dem Durchdringen werden die Strahlen vom flächigen Detektor gesammelt und durch verschiedene Algorithmen zu einem dreidimensionalen Bild zusammengefügt. Durch an die Detektoren angeschlossene Bildverstärker kann zwar die Strahlendosis minimiert werden, jedoch leidet die Auflösung des Bildes unter dieser Maßnahme, da das Signal-zu-Rauschen-Verhältnis sinkt.

Analog zu einer Panoramaröntgenaufnahme befindet sich der Patient während der Untersuchung innerhalb des Gerätes, das sich während der Messung um den beobachteten Teil des Körpers herumbewegt. Hierbei werden je nach Modell zwischen 200 und 600 Bilder innerhalb kürzester Zeit aufgenommen und durch einen Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt.

Wofür ist eine DVT hilfreich?

DVT
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Bei der Planung von Operationen und Implantaten wurde die DVT-Untersuchung ursprünglich angewandt. Dennoch fand sie auch ihren Einzug in die Kieferchirurgie und wird auch bei Wurzel-/Zahnfleischbehandlungen eingesetzt. Beispielsweise kann im Falle der Kieferchirurgie die Lage von Weisheitszähnen exakt bestimmt werden. Im Falle der Abklärung einer Sinusitis kann durch eine DVT-Untersuchung unterschieden werden, ob diese ihren Ursprung im Zahn oder in der Nasenschleimhaut hat.

Weiterhin ist eine DVT-Untersuchung hilfreich für Patienten, die sich in einer CT-Röhre eingeengt fühlen. Bei der Untersuchung von Kindern sollte das Risiko der Untersuchung stets sorgsam abgewogen werden, da Kinder ein erhöhtes Strahlenrisiko im Vergleich zu Erwachsenen aufweisen. Hierbei sollte beispielsweise der Umlauf des Gerätes auf einen Halbkreis beschränkt werden und die Stromstärke reduziert werden. Bei Anomalien, die auch mit einem 2D-Röntgenverfahren diagnostiziert werden können, ist das 2D-Röntgenverfahren stets vorzuziehen.

Weitere Einsatzgebiete sind beispielsweise:

  • Endodontie
  • Kieferhöhlenerkrankungen
  • Nasenfrakturen
  • Prothetik

Sonstige Fragen

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Die von einer DVT-Untersuchung ausgehende Strahlendosis liegt, laut einer Studie aus dem Jahre 2018 bei 275-297 µSv. Somit ist sie deutlich geringer als bei einer CT-Untersuchung.

Übernimmt die Krankenkasse eine DVT-Untersuchung?

Private Krankenversicherungen erstatten in der Regel die Kosten einer DVT-Untersuchung. Bei gesetzlichen Krankenversicherungen wird durch Sachbearbeiter geprüft, ob die Kosten übernommen werden, oder ob dies nicht der Fall ist. Dies gilt es im Vorfeld mit der jeweiligen Krankenkasse abzuklären.

Wird die DVT auch in anderen medizinischen Fachrichtungen angewandt?

Die DVT wird sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin angewandt. Innerhalb der Humanmedizin wird sie sowohl in der Zahnheilkunde als auch in der Gesichtschirurgie und darüber hinaus in der Orthopädie gebraucht.

Welche Nachteile gibt es?

Ein entscheidender Nachteil im Vergleich zu einer CT-Untersuchung ist die Weichteildarstellung. Diese ist bei der DVT-Untersuchung deutlich schlechter als beim CT. Darüber hinaus ist die DVT-Methode empfindlicher gegenüber Artefakten, die beispielsweise von Implantaten oder anderen metallischen Strukturen herrühren. Aber auch hochdichte Knochenstrukturen können solche Artefakte erzeugen. Durch diese Artefakte kommt es teilweise zu einer Darstellung und Interpretation von pathologischen Strukturen, die keine sind.

Wie kann die DVT mit anderen Bildgebungsverfahren verglichen werden?

Bei der DVT werden die Daten analog zu einer Kegelstrahl-CT erfasst und berechnet. Diese wird u.a. auch bei C-Bögen eingesetzt. Ursprünglich wurden zur Detektion Bildverstärkerröhren eingesetzt, heutzutage finden hierbei jedoch flächige Detektoren Anwendung. Die DVT erzeugt zweidimensionale Bilder, die zur Darstellung von dreidimensionalen Bildern verrechnet werden. Die CT erzeugte ursprünglich eindimensionale Bilder auf einzelligen Detektoren, die zu einem dreidimensionalen Bild verrechnet wurden. Moderne CT-Geräte verwenden jedoch mittlerweile auch Kegelstrahlprojektionen, wodurch ein zweidimensional detektiertes Bild entsteht.

Fazit

Bei der DVT-Untersuchung handelt es sich, ähnlich wie bei der CT-Untersuchung, um ein 3D-Bildgebungsverfahren. Durch die geringere Strahlenbelastung bei einer DVT-Untersuchung im Vergleich zu einer CT-Untersuchung ist diese grundsätzlich einer CT-Untersuchung vorzuziehen. Die Strahlendosis kann durch Bildverstärker reduziert werden, was allerdings zu einem schlechteren Signal-Rausch-Verhältnis führt. Auch die Anfälligkeit für Artefakte und der damit einhergehenden Fehlinterpretation von pathologischen Strukturen sollte berücksichtigt werden.

Weiterhin ist das Anwendungsspektrum der DVT weitaus größer, als dass es nur der Zahnheilkunde dient. Auch in der Gesichtschirurgie oder Orthopädie wie auch in der Veterinärmedizin findet die DVT Anwendung. Im Sinne der Zahnheilkunde findet die DVT Anwendung bei der Planung von Operationen und Implantaten. Bei der Untersuchung von Kindern gilt eine sorgsame Risiko-Analyse aufgrund des erhöhten Strahlenrisikos.

Die Kostenübernahme einer DVT-Untersuchung wird von allen privaten Krankenversicherungen getragen, bei gesetzlichen Krankenkassen gilt in der Regel eine Einzelfallentscheidung. Bei der Untersuchung von Weichteilstrukturen wird oft auf eine CT-Untersuchung zurückgegriffen, da die DVT-Untersuchung in diesem Falle eine schlechtere Auflösung liefert als die CT-Untersuchung. Weitere Einsatzgebiete der DVT-Untersuchung sind z.B. die Endodontie, aber auch die Beurteilung von Nasenfrakturen kann mittels DVT deutlich erleichtert werden.